Prinzipiell scheint es erst einmal etwas Verbotenes zu sein; Frauen die sich Bärte kleben, männliche Namen geben, ins Casino gehen oder die Herrentoilette aufsuchen, auf Partys in Männemanier das andere (oder gleiche) Geschlecht ansprechen oder durch die Innenstadt flanieren.
Teilnehmerinnen eines sog. "Drag King Workshops" haben immer individuelle Gründe, dieses verbotene Gefilde des "Cross-dressings" zu betreten. Eine entscheidende Motivation ist jedoch häufig, die Konstruktion von Geschlecht zu hinterfragen und sich mit Formen von Privilegierung und Deprivilegierung auseinanderzusetzen– sei es gesamtgesellschaftlich oder auf die eigene Identität bezogen.
Vielen Frauen haben es satt, in der Fußgängerzone, bewusst oder unbewusst, Männern auszuweichen oder nicht zu Wort zu kommen, weil sie ihr Gegenüber nicht unterbrechen wollen. Sie haben oftmals schon bewusst die Erfahrung gemacht, dass ihnen Redezeit abgeschnitten wird, dass sie in Teamsitzungen automatisch und unhinterfragt für das Kochen von Kaffee oder das Protokoll zuständig waren. Und diese Muster wollen sie durchbrechen.
Bei dem „She’s the man*“ -Workshop geht es an zwei Tage mit einer gehörigen Portion Stereotype, Humor und Philosophie, aber auch Faktenwissen zum Thema Queer-theorie (vgl. auch J.Butler) und Doing Gender in Gesprächen, Übungen (Stimmübungen, Gestik und Mimik, Bewegung, Verhaltensmuster usw.), Rollenspielen, Videoanalysen und dann auch draußen in der Kölner Innenstadt sowie auf Abendveranstaltungen richtig zur Sache. Hier wird gecheckt ob das „Passing“ funktioniert – ob die Frauen so gut ihre Männerrollen einstudiert haben, dass sie von Passant_innen nicht erkannt werden und damit in den Genuss männlicher Privilegien kommen dürfen.
Die Auswahl der richtigen Kleidung, die Frisur, die abgebundenen Brüste, das professionell aufgelegte Make-up und das anknüpfende Fotoshooting sind ebenfalls Highlights eines solchen Wochenendworkshops.
Ein Tag als "Klischee-Mann": Drag King - Was macht das mit mir?
Drag ist eine Kunsform, die mit den Geschlechterrollen spielt. Reporterin Nadine Hadad und zwei weitere Teilnehmende wagen den Selbstversuch und werden für einen Tag Drag King. Sie wollen wissen: Wie fühle ich mich als Mann? Hilfe bekommen sie von Stephanie Weber
GenderTrouble bei der Puls Reportage 2021 / Bild: BR
Gender Bending bei Deutschlandfunk Nova: Talk mit Christine and the Queens, Stephanie Weber und ihr She's the man* Workshop und Model Veith Alex
35min, 2018
Willkommen im Club - der LGBTIQ Podcast von Puls: Drag: Was die Faszination von Kings und Queens ausmacht.
Bei Drag denken viele an Federboa, viel Schminke und Pailetten... Es gibt aber auch ganz andere Formen von Drag! Gespräch mit Kelly Heelton, Hans Schwanz und Bambi Mercury darüber, dass Drag viel mehr ist, als dick auftragen.
45 min. Januar 2021
Typisch Mann, Typisch Frau? Geschlechterrollen als Konstrukt!
Wie lassen sich Annahmen über Geschlecht als sozial konstruiert entlarven? Am besten, in dem wir sie uns aneignen und die uns zugewiesenen Rollen enttarnen und neu denken. In Folge #57 von "Female Business: der nushu-Podcast" geht es um Gender als Performance, Drag Kings und Queens und die Power, die im Hinterfragen der eigenen Geschlechterrolle steckt.
42 min, Mai 2021
Gender Crossing: Ein Tag als Mann [Frau tv, WDR]
Sich einen Tag lang in einem Mann verwandeln, mit allem, was dazu gehört. Männerklamotten, Penis aus Watte und breitbeiniger Gang - aber wozu? Warum sich schon wieder an den Männern orientieren. Um das eigene Spektrum als Frau zu erweitern, sagt die Trainerin Stephanie Weber, die vier Kolleginnen vor Frau tv innerhalb eines Tages in einen Mann verwandelt.
#180 Sekunden Köln: Mini Doku über einen She`s the man* Workshop
Wann ist ein Mann ein Mann? Sarah und Katrin finden's beim Drag King Workshop in Köln heraus. Beim Workshop tauschen sie die Geschlechterrollen, wechseln Rock gegen Hose und ziehen mit künstlichem Bart und Make-Up als waschechte Kerle durch die Straßen. Wie reagieren die Kölner*innen?
Herausgegeben vom Goethe Institut: 180 Sec. Stadt
Die hier angegebenen Workshops werden von mir in in Köln organisiert und es wird ein kleiner Teilnehmendenbeitrag, der sich an der finanziellen Selbsteinschätzung der Teilnehmenden orientiert, dafür erhoben. Die Gruppe ist nicht größer als 8-10 Personen.
Falls Sie selbst einen Drag King Workshop in ihrer Stadt organisieren wollen, können Sie mich dafür gern als Referentin anfragen.
Drag King Workshops / Crossdressing-Projekte lassen sich ebenfalls gut als Methode in der Jugendarbeit durchführen um Geschlechterkategorien zu reflektieren und zu dekonstruieren. Weitere Informationen zu diesen Multipliktor*innenschulungen unter "Gender- und Medienpädagogik"
"Aus Marie wird Jonas - mein Wochenende als Mann"
Erfahrungsbericht einer Teilnehmerin, die an einem STM* Workshop im März 2020 in Köln teilgenommen hat.